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Chronik

Wie alt unser Verein ist, kann nicht eindeutig festgestellt werden. Die Vermutungen liegen zwischen Gründungsdaten von 1387 und 1579.

Zur Geschichte des Schützenwesens in Tittmoning

Die Geburtsstunde des organisierten Tittmoninger Schützenwesens liegt wie bei vielen ähnlichen, über viele Jahrhunderte tradierten Institutionen weitgehend im Dunkeln. Sei es durch den Verlust der Vereinsannalen in den turbulenten Zeitläuften ihrer Existenz, sei es durch Katastrophen wie Brände (siehe Tittmoninger Stadtbrand von 1571), in denen die papierenen Zeitzeugen Chroniken oder Archive – vernichtet wurden oder sei es, dass die Unterlagen stillschweigend in private Hände übergegangen sind: Man ist hinsichtlich des Entstehungsjahrs, der Gründungsväter und der Organisationsstruktur in vielen Fällen auf Spekulationen und mittelbare historische Beweisstücke angewiesen. Wissenschaftlich verifizierbare und stichhaltige Belege über die Gilden sind in der Regel nur sehr lückenhaft vorhanden.

Vermutungen zur Begründung der Tittmoninger Schützentradition

So wird in einer offiziellen Publikation des BSSB das Entstehen der „Königlich privilegierten Schützengesellschaft Tittmoning“ auf das Jahr 1597 datiert. Auf dieser Basis wurde 1997 das vierhundert jährige Jubiläum gefeiert. Ein Beweis für die Jahreszahl steht jedoch ebenso aus, wie für ein zweites Datum. Das Jahr 1602 diente nämlich den Vereinsmitgliedern im Jahre 1902 als Grundlage für eine Festveranstaltung zum vermeintlich 300-jährigen Gründungsjubiläum. Vom Vorsitzenden des Historischen Vereins Tittmoning, Richard Ruhland, wird dazu die Vermutung geäußert (Museumsführer Heimathaus Rupertiwinkel, S. 71), dieses Fest im September 1902 sei auf das Entstehungsdatum der ältesten Schützenscheibe (ca. 1600), der „Caesar-Scheibe“ , in der Sammlung des Heimathauses des Rupertiwinkels zurückzuführen, die als Beweis für das Jahr der Gründung betrachtet wurde. Eher als die vorgenannten Datierungshypothesen erhält durch die Forschung zur Geschichte des Reichsfürstentums und Erzstifts Salzburg die Vermutung Gewicht, dass die Tittmoninger Schützentradition schon wesentlich früher aus der Taufe gehoben worden ist. Auf diesen Erkenntnissen fußte auch ein Vortrag, den der Tittmoninger Ortsheimatpfleger Dieter Goerge zum Festabend des 400-jährigen Jubiläums hielt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde von Goerge die These aufgestellt, die Tittmoninger Schützentradition sei wegen des Salzburger „Sühnebriefs“ bereits 710 Jahre alt.